Stronbart Har 3
Wilko Müller jr.: Jenseits der Dimensionen
(Projekte-Verlag 2007)
gelesen von Carl von Wiesemüller
 
Der dritte Teil des „Stronbart Har“ Zyklus! Wer davon überrascht wird, hat die Zeichen wohl nicht richtig gedeutet. Obwohl in „Das Tor der Dunkelheit“ die Geschichte aus dem ersten Band „Stronbart Har“ abgeschlossen wurde, blieben noch Fragen offen. Nun also hat sich W. Müller jr. im dritten Teil „Jenseits der Dimensionen“ diesen Dingen gewidmet. Zumindest der Verbleib des Chaos-Lords wird geklärt und die Helden machen schließlich sogar einen Abstecher ins Reich der Dämonen, das einige von ihnen vorher schon in Traumvisionen besuchten. Der Grund dafür ist das Chaos, das für immer mehr Verwirrung zu sorgen scheint. Oder ist es doch das „Spiel der Götter“? Die Frage wird auch hier wieder aufgeworfen und mit ein wenig indischem Mystizismus recht überraschend erklärt. Soviel sei verraten: Die Götter spielen zwar nicht wirklich mit den Menschen als Schachfiguren, aber schuld an deren Schicksal haben sie dann doch irgendwie. Ohne es verhindern zu können, nehmen sie Einfluss. Also sind auch die Götter Gesetzen unterworfen? Mehr denn je läßt der Autor seine eigenen philosophischen Ansichten einfließen, die ihn bereits zu der Aussage brachten, er habe „keine nachweisbare Seele“ (APA F.A.N.).
Eigentlich ist es eine einfache Aufgabe, die unsere Helden zu lösen haben: Findet Caligo und eliminiert ihn! Da sich der Chaos-Lord in den Zwischendimensionen befindet, welche die Grenzschichten der Universen darstellen, ist das aber dann doch nicht so einfach. Außerdem bleibt lange unklar, wie man überhaupt gegen so eine Art Halbgott antreten soll.
Mit von der Partie ist diesmal auch eine gewisse Lady Vera – den Lesern von „Die ZeitläuferDC“ als Vera Steinfurth bekannt. Aufgetaucht war sie mit anderen diese Gestalten aus einem scheinbar völlig anderen Roman Müllers schon im 2. Teil, jetzt wird Vera auch hier zur Hauptfigur. Das Universum des Autors umfasst irgendwie beinahe alle seine Bücher. Dazu gibt es bekanntlich einen Vortrag, den er vor einigen Jahren in Leipzig hielt, im Internet. Sehr interessant, mal diese Hintergründe erläutert zu bekommen.
Nachdem man sich in den geheimen Räumen unter dem Tempel von Ramdorkan von einem Computersystem der Götter Informationen geholt hat, in die Zwischendimensionen eingedrungen ist und sogar kurz bei den Dämonen und deren Herrin war, stößt man schließlich auf den Chaos-Lord. Auf dem Weg hierhin werden Dinge über die Götter, die Dämonen und die ganze Welt offenbart, die vorher – wenn überhaupt – nur angedeutet worden waren. Auch die Drachen greifen natürlich wieder ein, spielen sie doch in Müllers Universum eine zentrale Rolle. Und wenn in dem Buch ein Dichter namens Barnham zitiert wird, der eine Gestalt im Roman „Mandragora“ ist, fragt man sich, was da noch kommen mag: „Keinem Menschen ist bestimmt, die Maschinen der Götter zu erblicken.“